Udo Kirmse und Robert Phillips sollen am 1. August diesen Jahres einen Vertrag, der am Montag gecancelt wurde, unterschrieben haben, in dem sie das Exklusivrecht zur Vermarktung des Arena-Innenraums an die Firma „2M Consulting“ aus Gelsenkirchen abgetreten haben. Ihr Ziel soll gewesen sein, dass der MSV im Falle eines Events an den Einnahmen beteiligt wird.
Der MSV ist selbst nur Mieter
Doch Kirmse und Philipps waren gar nicht zeichnungsberechtigt, weil der MSV selbst nur Mieter der Arena ist. Die Erlaubnis des Eigentümers, also der Stadionprojektgesellschaft, soll nicht eingeholt worden sein.
Schlimmer noch: Die Gesellschafter bekamen Wind vom nicht rechtmäßigen Kontrakt und sprachen Kirmse bei einer Gesellschafterversammlung darauf an. Der Vorsitzende soll daraufhin verneint haben, einen solchen Vertrag geschlossen zu haben. Trotz Nachfrage soll er bei der Aussage geblieben sein, bis er letztendlich mit dem Schriftstück konfrontiert wurde.
Wurde die Stadt verprellt?
Weil Kirmses Aussagen auch protokolliert wurden, werfen ihm Kritiker vor, gelogen zu haben. Für die derzeitige Situation des MSV, der sich in der sensibelsten Phase seiner Vereinsgeschichte befindet, ist das ein Schlag ins Gesicht. Denn mit am Tisch waren auch die Vertreter der Stadt, von denen maßgeblich der Schuldenschnitt abhängig ist. Fühlen sie sich hintergangen, könnten sie den Meiderichern einen Strich durch die Schuldenschnittsrechnung machen. Das wäre das Todesurteil der Zebras.
Warum und weshalb Kirmse den Vertrag, mit dem der MSV keinen Cent verdient hat und der im rechtlichen Sinn sogar nachteilig für den Klub werden könnte, abgeschlossen und damit für neue Unruhe gesorgt haben soll, konnte oder wollte er bis Mittwochabend nicht erklären. Fest steht nur: Der MSV hat sich mal wieder selbst geschadet.